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Im Forst mobil: Interview mit Marko Pfeiffer, Jäger aus Gersdorf

Auf die Frage, warum Menschen zur Jagd gehen, trifft man im Alltag immer wieder. Wir haben mit Herrn Marko Pfeiffer gesprochen, Jäger in einem Revier bei Waldenburg und Gersdorf. Er zeigt uns die positiven Seiten des doch manchmal noch schwer im Munde liegendem Hobbys.

 

Wie sind Sie zur Jagd gekommen? Ist es ein Hobby oder sind Sie in einem Jagd- oder Forstbetrieb angestellt? Warum haben Sie sich für die Jagd entschieden?

  • Im Jahr 2010 habe ich meinen Jagdschein gemacht und eine umfangreiche Jagdprüfung abgelegt, bestehend aus Theorie, Praxis und Schießausbildung. Doch wer in Deutschland jagen will, braucht nicht nur einen gültigen Jagdschein, sondern auch die Gelegenheit auf Jagd zu gehen. In diesem Fall hatte ich Glück und konnte zügig in einem Revier unterkommen. Heute habe ich ein eigenes Revier in der Region Gersdorf und Waldenburg gepachtet.Das Jagen ist für mich ein Hobby, dass ich umfangreich ausübe. Warum ich mich für die Jagd entschieden habe? Ich bin nicht nur gern in der Natur unterwegs, sondern genieße auch die Vorzüge des gesunden, frischen Wildfleisches. Zudem steht für mich auch der angewandte Naturschutz an oberster Stelle.

 

Wie groß ist das Revier eines Jäger? Wie oft gehen Sie Ihrem Hobby nach?

  • Mein Revier in Gersdorf ist sehr groß und besitzt ungefähr 700 ha. Das Revier in Waldenburg ist um einiges kleiner dafür aber geländemäßig sehr anspruchsvoll. Dem Jagen gehe ich so oft wie möglich nach. Am liebsten in der Morgen- oder Abenddämmerung! Je nachdem, wie es die aktuelle Witterung zulässt. Natürlich muss man als Jäger auch die Jagd- und Schonzeiten der einzelnen Wildtierarten beachten, die sich in erster Linie auf die Paarungs- und Aufzuchtszeiten beziehen. So sind es im Frühjahr die Bachen mit ihre Frischlingen oder die Ricken mit ihren Kitzen, die unbedingt geschützt werden müssen! Je nach Wildtierart können die Schonzeiten voneinander abweichen!

 

Wie passt für Sie die Jagd mit dem Naturschutz zusammen? Wenn man naturverbunden ist, ist es dann nicht ein Widerspruch, Tiere zu jagen?

  • Ja, ich würde mich als sehr naturverbunden beschreiben. Natürlich ein Grund, warum man sich für dieses Hobby entscheidet. Als Jäger sehe ich mich in der Verantwortung für die Pflege der Natur und der Wildtiere. Ohne Zutun würden vereinzelte Wildtierbestände überhandnehmen. Da wir in einer Kulturlandschaft leben, kann die Selbstregulierung nicht mehr vollkommen von allein stattfinden. In Betracht auf den Klimawandel und den notwendigen Waldumbau führen zu hohe Wildbestände zu Schäden in der Land- und Forstwirtschaft. Zudem nimmt die Gefahr von Tierseuchen stetig zu. Auch das gilt es zu regulieren, damit sich die Krankheiten nicht weiter ausbreiten können.

 

Viele Menschen sind dem Hobby „Jagen“ trotzdem eher voreingenommen eingestellt. Welchen persönlichen Reiz hat das Jagen für Sie?

  • Um ein guter Jäger zu werden, sollte dir der „Jagdtrieb“ auf gewisse Weise im Blut liegen. Ich schätze es sehr in der Natur aktiv zu sein, Beute zu machen und im Anschluss gesundes Bio-Fleisch, das sogenannte Wildbret, verzehren zu können. Es gibt wohl kaum ein gesünderes Fleisch, das mit einem besseren Gewissen gegessen werden kann. Es ist einfach hervorragend! Ich liebe zudem das aufregende Gefühl bei der Jagd. Bei allen Witterungen durch das Revier zu pirschen, den Wald zu erleben, die Fährten der Tiere zu lesen und das Wild zu beobachten

 

Gibt es neben der Wildtierjagd noch weitere Aufgaben, die sie im Revier erledigen müssen? Welche?

  • An vielfältigen Aufgaben mangelt es Jägerinnen und Jägern nicht, denn im Revier gibt es so einiges zu tun! Zum einen haben wir den gesetzlichen Auftrag, Wildschäden in Forst und Feld zu minimieren und durch die Pflege von Wald und Wild zum Natur- und Artenschutz beizutragen. Dadurch, dass die Natur immer mehr vom Menschen geprägt ist und der Mensch viele Tierarten verdrängt, haben wir es uns zur Ausgabe gemacht, die Lebensräume zu verbessern, indem wir Ruhezonen und auch Brutplätze schaffen. Besonders die Aufzuchtszeit von Jungtieren liegt mir am Herzen. Im Frühjahr, die Zeit der Mahd, konnten wir schon viele Kitze retten, die im hohen Gras, oft an Waldrändern, von den Ricken abgelegt wurden. Dies gelingt uns durch Drohnenaufnahmen oder auch Planen, die wir großflächig in die angrenzenden Bäume hängen. Die entstehende Geräuschkulisse schreckt die Rehe ab.

 

Wie hat man sich als Spaziergänger im Wald zu verhalten

  • Generell gilt: Bei Spaziergängen mit einem Hund im Wald ist dieser definitiv immer anzuleinen. Hunde besitzen einen natürlichen Jagdtrieb. Nicht so wenig kam es schon vor, dass durch wildernde Hunde gefährdete Wildtiere gerissen wurden. Zudem verstehen sich viele Regeln während eines Aufenthaltes in der Natur von selbst: Als Besucher des Waldes ist es Pflicht diesen auch so zurücklassen wie vorgefunden und keinen Müll im Wald verbreiten. Sollte einmal während eines Spaziergang eine Wildbegegnung stattfinden, dann heißt es an erster Stelle Ruhe bewahren und langsam aus dem Sichtfeld des Tieres zu verschwinden.

 

Der Jagdhund ist für den Jäger ein wichtiger, aktiver Gehilfe. Haben Sie auch einen Jagdhund und wie wird er eingesetzt?

  • Ja, auch mich begleitet ein vierbeiniger Gefährte bei der Jagd – ein Terrier. Meine Divise lautet: Jagd ohne Hund ist Schund, denn für eine tierschutzgerechte Jagdausübung ist ein Jagdhund unverzichtbar. Jagdhunde gelten generell als folgsam und entsprechend gut kontrollierbar. Natürlich sollte der Jagdhund dennoch gut trainiert sein, um die jagdliche Einsatzfähigkeit zu beweisen und um einen echten Jagdkameraden zu gewinnen. Meinen Hund nutzte ich vordergründig für das Stöbern. Oft bleibt er aber auch auf seinem Platz im Auto. In der Ausbildung zum Jagdhund kann man auf verschiedene Formen zurückgreifen. So gibt es Hunde, die direkt dafür trainiert werden, um für eine Treibjagd eingesetzt werden zu können.

 

Wie muss man reagieren, wenn man einen Wildunfall hatte? Muss ich bei einem Unfall die Polizei oder den Jagdpächter anrufen?

  • Bei einem Jagdunfall sollte immer an erster Stelle die Unfallstelle absichern, die Warnblinkanlage anschalten und im Fall eines Personenschadens zunächst Notruf wählen und erste Hilfe leisten. Schließlich sollte immer die Polizei benachrichtigt werden. Dabei ist Standort genau anzugeben. Diese kümmert sich dann um die Formalitäten und meldet sich bei den zuständigen Jagdpächter. Das angefahrene Wild ist auf keinen Fall anzufassen. Zudem ist das angefahrene Wild auf keinen Fall vom Unfallort zu entfernen. Dies ist Wilderei und kann zur Anzeige gebracht werden!

 

Würden Sie sagen, der Amarok ist das perfekte Fahrzeug für das Revier?

  • Ich selbst fahre keinen VW Amarok. Dafür aber einige meiner Kollegen und diese sind mehr als zufrieden, da das Fahrzeug die Bedürfnisse der Jagd perfekt abdeckt. Zum einen bietet er ausreichend Stauraum für Werkzeug, Jagd- und Forstutensilien sowie für das erlegte Wild. Auch dass man die Ladefläche leicht reinigen kann, ist ein wirklicher Vorteil eines Pick-Up. Das wichtigste am Fahrzeug für eine Fahrt durch den Wald ist dennoch immer die richtige Bereifung. Nur mit dieser kann man auch beschwerliche Hindernisse problemlos überwinden.

 


Gemeinsam mit dem Jagdkollegen von Marko Pfeiffer konnten wir Anfang des Jahres eine tolle Kampagne rund um den VW Amarok im Einsatzgebiet Forst entwicklen und diesen bei der Jagd begleiten!